Neben der hauptsächlichen Beobachtung von Galaxien werden am großen Teleskop der Sternwarte Huchenfeld auch die Kugelsternhaufen unserer Milchstraße in lockerer Folge abgelichtet und dokumentiert. Jetzt im Herbst bietet sich dazu der helle Kugelhaufen Messier 15 im Sternbild Pegasus an – in einer Entfernung von 33.600 Lichtjahren zu unsere heimatlichen Sonne. In dieser Distanz errechnet sich aus seiner Winkelausdehnung von 18 Bogenminuten ein wahrer Durchmesser von 175 Lichtjahren. Mit rund einer halben Million Sterne ist Messier 15 genauso schwer wie sein bekannterer Artverwandter Messier 13.
Einige Besonderheiten lassen Messier 15 aber aus dem Reigen seiner Geschwistern herausragen: mit „Pease-1“ ist er einer von nur vier bekannten Kugelsternhaufen mit einem hellen planetarischen Nebel im Inneren. Pease-1 wäre mit einer Helligkeit von 15.5 mag Größenklassen an sich auch für Amateurbeobachter kein allzu herausforderndes Objekt, ihn in diesem Sternengewimmel zu finden, ist hingegen keine leichte Sache.:
Das vorliegende Bild von Messier 15 entstand mit 30 Minuten Belichtungszeit am großen Spiegel der Sternwarte mit dem Faint Object Kamerasystem.
Auffällig ist hierbei zum Zweiten die im Vergleich ungewöhnlich dichte Kernregion des Kugelhaufens. Messier 15 ist in der Tat einer der dichtesten bekannten Kugelsternhaufen. Der Großteil der Masse von 500.000 Sternen konzentriert sich bei ihm im Kern. Beobachtungen lassen vermuten, dass solche besonders dichten Kugelsternhaufen in ihrer Vergangenheit einen sogenannten Kernkollaps durchlaufen haben. Hierbei führten sich aufschaukelnde Gravitationswechselwirkungen zwischen den Sternen dazu, dass sehr viele Mitglieder des Haufens ins Zentrum wanderten. Ursache oder Folge davon kann auch sein, dass Messier 15 Drittens einer der wenigen Kugelsternhaufen ist, bei denen im Zentrum ein Schwarzes Loch nachgewiesen wurde. Mehrer unabhängige Programme ermittelten dort ein mittelschweres Schwarzes Loch von voraussichtlich 4.000 Sonnenmassen.