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Messier 27 – ein Blick auf die Zukunft unserer Sonne

Sterne wie unsere Sonne beenden ihren Lebenszyklus als rote Riesensterne. Dabei blähen sie sich durch Veränderungen in ihrem inneren Fusionsbrennen zu einem Vielfachen des seitherigen Durchmessers auf. In der Endphase lösen sich dann alle äußeren Schichten des Sonnenaufbaus von der Kernregion ab und streben als kugelförmige Wolke nach außen. Die Kernregion verdichtet sich zu einem zurückbleibenden weißen Zwergstern, welcher dann die hunderte von Milliarden oder gar Billionen Jahre lang langsam ausglimmt und erkaltet.

Einzelheiten zu M 27

Der Hantelnebel Messier 27 (auch als NGC 6853 katalogisiert und im angelsächsischen Dumbell-Nebel genannt) ist ein 1.300 Lichtjahre entferntes Beispiel für eine solche Kugelwolke. Diese werden wegen ihrer sphärischen Formen als ‚Planetarische Nebel‘ bezeichnet. Der 7,5 mag Größenklassen helle Nebel entstand vor rund 10.000 Jahren und dehnt sich seitdem mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s aus. In seinem Inneren finden wir den Kern des ehemaligen Riesensterns als 100.000 Grad heißen Weißer Zwerg. Mit einer Helligkeit von 14 mag Größenklassen ist der Zwergstern vergleichsweise gut und leicht zu beobachten.

Helligkeit und Farben

Typisch für die hohe Temperatur strahlt der Zwergstern überwiegend unsichtbar im Ultraviolett- und im Röntgenbereich. Diese hochenergetische Strahlung ionisiert die Atome des umgebenden Planetarischen Nebels und regt sie zum Leuchten an. Die dabei dominanten Farben aus Blau-, Grün- und Rottönen lassen sich auf Gase wie Wasserstoff, Helium, Stickstoff und Sauerstoff zurückführen. Ein junger Planetarischer Nebel wie Messier 27 erzeugt dabei kurzzeitigt die 100-fache Helligkeit der Sonne. In den kommenden Jahrhunderttausenden wird er sich immer weiter ausdehnen, dabei verblassen und schließlich erlöschen. Die Hauptstruktur von Messier 27 weist heute bereits eine Winkelausdehnung von 8 mal 6 Bogenminuten auf, umgeben von einer schwächer leuchtenden äußeren Hülle bis in etwa 15 Bogenminuten Durchmesser. Daraus errechnet sich sein wahrer Durchmesser zu beeindruckenden 2,9 Lichtjahren – da sind 2.724.700.000.000 (2,72 Billionen) Kilometer.

Das hier vorliegende Bild wurde eine Stunde lang mit dem Large Objekt Imaging System am 0,25-Meter Schmidt-Astrographen belichtet.