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Messier 30 – ein kleinerer Kugelsternhaufen mit Kernkollaps

Messier 30, auch als NGC 7099 katalogisiert, ist ein 7,5 mag Größenklassen heller Kugelsternhaufen im etwas südlicher gelegenen Sternbild Steinbock. Aus der gemessenen Entfernung von 23.000 Lichtjahren errechnet sich bei einer Winkelausdehnung von 12 Bogenminuten sein wahrer Durchmesser zu 95 Lichtjahren. Seit seiner Entstehung vor 12,9 Milliarden Jahren hat der Haufen bei seinen Durchgängen durch die Milchstraßenscheibe wohl bereits viele Mitgliedssterne verloren. Seine heutige Gesamtmasse beträgt 160.000 Sonnenmassen. Die recht geringe Sternzahl und sein relativ großer scheinbarer Durchmesser erklären die geringere Flächenhelligkeit im Vergleich zu den meisten anderen Kugelsternhaufen.

Die elliptische Umlaufbahn von Messier 30 ist um 50 Grad gegen die Scheibenebene der Milchstraße gekippt. Während des 160 Millionen Jahre langen Bahnumlaufs um das Zentrum unserer Milchstraße bleibt er diesem stets nahe. Die maximale Annäherung beträgt 10.000 Lichtjahre, die größte Distanz nur 25.000 Lichtjahre entfernen. Ähnlich wie bei Messier 15 lässt die dichte Ballung im Inneren von Messier 30 vermuten, dass dieser Kugelhaufen ebenfalls einen Kernkollaps erlebt hat. Eine zu höherem Bildkontrast entwickelte Aufnahme des Kugelhaufens zeigt die zentrale Dichtezunahme in der Kernregion. Das Bild wurde eine Stunde lang am großen Spiegelteleskop der Sternwerte bei einer Brennweite von 2,5 Metern belichtet.