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Das Leo-Triplett Messier 65, Messier 66 und NGC 3628

Messier 65 (auch als NGC 3623 katalogisiert) ist eine 9,2 mag Größenklassen helle Spiralgalaxie, die sich im markanten Frühlingssternbild Löwe befindet. Gemeinsam mit den nahe stehenden Spiralnebeln Messier 66 und NGC 3628 bildet sie das sogenannte „Leo-Triplett“. Alle drei Nebel sind zudem die herausragendsten Vertreter der kleinen Messier 66 Galaxiengruppe. Diese liegt etwa 32 Millionen Lichtjahre von unserer Heimatgalaxie „Milchstraße“ entfernt.

Um alle drei Galaxien in einem Bild darstellen zu können, wurde der die Gruppe mit dem Astrographen beobachtet. Das Teleskop kann aufgrund seiner kürzeren Brennweite und einer größeren (Farb-)Chipfläche einen merklich größeren Himmelsausschnitt darstellen. Aber selbst hier fanden die drei Galaxien auf dem 0,7 mal 1,0 Himmelsgrad messenden Bildausschnitt nur jeweils am Rand des Bildfeldes Platz. Das Bild wurde nur 20 Minuten lang belichtet, um die inneren Strukturen der Spiralnebel gut darstellen zu können.

Messier 65 selbst ist 32 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit dem sich daraus ergebenden Durchmesser von 113.500 Lichtjahren ist sie etwas größer als unser Heimatgalaxie. Sie zeigt eine regelmäßige Spiralstruktur mit recht kräftigen Staubbändern.

Die etwas hellere Galaxie Messier 66 (auch NGC 3627) liegt uns mit einer Entfernung von 29 Millionen Lichtjahren etwas näher. Sie ist mit einem Durchmesser von 100.000 Lichtjahren nur wenig kleiner als die Milchstraße. Ihre Spiralstruktur erscheint etwas unregelmäßig, daher ist sie auch im Arp-Katalog auffälliger Galaxien als Arp16, „Spiralgalaxie mit abgetrennten Abschnitten“, aufgeführt. Ein Hinweis auf eine zurückliegende Phase von Wechselwirkungen mit einer anderen Galaxie. Die hieraus erzeugte, verstärkte Sternbildung in Messier 65 ist auch Ursache dafür, dass in diesem Spiralnebel bereits mehrere Supernovae beobachtet werden konnten.

Den Spiralnebel NGC 3628 sehen wir von seiner Kante aus. Der bei Spiralgalaxien zumeist vorhandene zentrale Staub tritt hier als deutliches Band hervor. Wegen ihres Aussehens wird NGC 3628 im US-amerikanischen Sprachraum auch scherzhaft als „Hamburger-Galaxie“ bezeichnet. Ebenfalls von uns 34 Millionen Lichtjahre entfernt, ist sie mit einem Durchmesser von rund 145.000 Lichtjahren aber merklich größer als die Milchstraße. Die verbreiterte äußere Region der Spiralarme sowie die gekippte Lage des zentralen Staubbandes weisen auch bei dieser Galaxie auf eine zurückliegende Wechselwirkung mit ihren Nachbarn hin.