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Kleinplanet besucht Supernova

Bereits am 30. Juni wurde die Supernova SN2025plf in der kleinen Galaxie UGC 12454 von Peru aus entdeckt. UGC 12454 liegt rund 210 Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt und weist nur 40 Prozent ihrer Masse auf. Beides lässt den 15 mag Größenklassen hellen Nebel natürlich selbst auf einer lang belichteten Aufnahme recht klein und unscheinbar aussehen.

Zudem ist UGC 12454 eine linsenförmige (lentikuläre) S0-Galaxie. Diese Zwischenform von Spiral- und elliptischen Galaxien haben eine Scheibenform wie Spiralnebel, aber einen Großteil ihrer interstellaren Materie wie auch ihrer Spiralarme verbraucht oder verloren. Das geschieht oft durch Wechselwirkungen mit anderen Galaxien. Ein heißer Kandidat hierfür ist der (ebenfalls S0-) Nebel LEDA 70822. Sie liegt unmittelbar am südlichen Rand von UGC 12454 und ist mit 16,5 mag Größenklassen deutlich kleiner und leuchtschwächer. Südlich des Galaxienpärchens liegt noch die Feldgalaxie PGC 70829. Mit 17,8 mag Größenklassen nochmals lichtschwächer.

Die Supernova

Die Supernova SN2025plf ist eine Meldung des ATLAS-Projektes (ATLAS25grb). Bei ihrer Entdeckung am 30. Juni hatte sie noch eine Helligkeit von 18,7 mag Größenklassen, ihr Helligkeitsmaximum erreichte Sie am 17. Juli mit 14,7 mag. SN2025plf ist von Typ Ia, bei der ein Weißer Zwergstern Materie von einem Begleitstern aufnimmt und nach dem Erreichen einer kritischen Masse rückstandslos explodiert.

Der Kleinplanet

Ein weiteres Himmelsereignis hat sich bei der Aufnahmeserie am 25. August auf das Bild geschlichen. Am linken, unteren Bildrand ist die zarte Strichspur eines Kleinplaneten zu sehen. Dieser hatte sich dieser während der langen Belichtungszeit für die Galaxie merklich weiterbewegt. Die so entstandene Strichspur rührt vom 17,6 mag Größenklassen schwachen KP12928 „Nicolapozio“ her.

Hierbei handelt es ich um einen Hauptgürtel-Asteroiden, der 1999 entdeckt wurde. Seine Umlaufbahn liegt in 2,67-facher Erdentfernung von der Sonne. Seinen Namen hat „Nicolapozio“ von Nicola Pozio von der Spaceguard Foundation, um dessen Engagement für die Entwicklung und Unterstützung der Stiftung zur Entdeckung und Beobachtung von NEOs (potenziell gefährlichen Near-Earth-Objekten) zu würdigen.

Das vorliegende Bild wurde 58 Minuten lang mit dem FOBIS-Kamera-System am großen Spiegelteleskop der Sternwarte belichtet.