Startseite » Supernova SN2025bvn in der entfernten Galaxie NGC 4156 (Holm 345)

Supernova SN2025bvn in der entfernten Galaxie NGC 4156 (Holm 345)

Schon am 17. März 2025 hatte das ATLAS-Überwachungsprojekt in der Galaxie NGC 4156, hoch am Nordhimmel im Sternbild Jagdhunde (Canis Venatici) gelegen, eine Supernova entdeckt. Die in Kernnähe von NGC 4156 befindliche Supernova ist vom sehr häufigen Typ Ia – ein explodierter weißer Zwergstern, den es hierbei vollständig zerrissen hat. Zum Zeitpunkt der Aufnahme schien die Supernova knapp 17 mag Größenklassen hell – also rund fünfmal schwächer als ihre 15 mag Größenklassen helle Hostgalaxie.

NGC 4156 ist eine Balken-Spiralgalaxie mit aktivem Galaxienkern und liegt rund 303 Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt. Aus ihrer Abmessung von 1,2 mal 1,3 Bogenminuten errechnet sich so ein wahrer Durchmesser von 115.000 Lichtjahren, vermutlich also minimal größer als unsere heimatliche Milchstraße. Sie ist ebenfalls eine Balkenspirale und damit NGC 4156 vom Erscheinungsbild her durchaus ähnlich. Gemeinsam mit NGC 4151 und UGC 7188 (PGC 38756) bildet sie das hier abgebildete Galaxientrio Holm 345.

Dominiert wird das Bild allerdings von der uns viel größer erscheinenden Galaxie NGC 4151. Wegen ihrer komplexen Form von Amateurastronomen mitunter auch als „Saurons Auge“ bezeichnet, ist NGC 4151 ebenfalls eine Balken-Spiralgalaxie, die aber mit nur 46 Millionen Lichtjahren Abstand von uns fast 7-mal näher als NGC 4156 liegt. Trotz ihrer Dominanz auf dem Bild hat sie nur einen wahren Durchmesser von etwa 85.000 Lichtjahren, ist in Wirklichkeit also 35 Prozent kleiner als die weit dahinter stehende NGC 4156. Ihr umgebender Ring aus schwachen, äußeren Spiralarm-Resten zeugt von einer zurückliegenden Wechselwirkung mit einer anderen Galaxie. In Frage kommt hierfür die knapp außerhalb dieses Bildfeldes gelegene NGC 4145, welche mit einer Entfernung von 47 Millionen Lichtjahren dem Spiralnebel NGC 4151 räumlich sehr nahe steht.

Die dritte Galaxie im „Holm 345“-Trio ist UGC 7188, eine lichtschwache, unregelmäßige „low surface brightness“-Spirale. Mit einem Erd-Abstand von rund 50 Millionen Lichtjahren steht sie nur unwesentlich tiefer im Weltraum als NGC 4151. Daher zeigt der unmittelbare Vergleich beider Spiralnebel den enormen Größenunterschied zwischen der normal-großen NGC 4151 und dem nur 16 mag Größenklassen schwachen Zwerg UGC 7188. Letzterer erinnert an eine etwas kleinere Ausgabe des Milchstraßen-Begleiters „Große Magellansche Wolke“ (11.000 Lichtjahre Durchmesser). Beides sind kleine Spiralen, wobei die Große Magellansche Wolke inzwischen durch unsere Milchstraße stark deformiert wurde und zumindest einen Spiralarm bereits verloren hat. Aus dem Winkeldurchmesser von 0,65 x 0,51 Bogenminuten errechnet sich für UGC 7188 ein wahrer Durchmesser zu 9.500 Lichtjahren – auch dies passt sehr gut zu obiger Einschätzung. Der Bildausschnitt mit UGC 7188 aus dem Originalbild zeigt die hohe Detailauflösung des großen Spiegelteleskops an der Sternwarte Huchenfeld.